MdL Rita Haller-Haid zu Besuch

Die aus Rottweil stammende Landtagsabgeordnete Rita Haller-Haid berichtete auf Einladung des SPD-Ortsvereins Rottweil über die Vorhaben der neuen grün-roten Landesregierung. Gisela Burger, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, gratulierte im Namen des Ortsvereins der Landtagsabgeordneten zur Wahl als stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Landtag.

Rita Haller-Haid nahm sich zunächst den Bildungssektor vor. Hier räumte sie zunächst mit dem Märchen von der Lehrerstellenstreichung auf. Hier sei Nils Schmid falsch zitiert worden. Am Bildungsetat werde nicht gespart. Die neue Landesregierung habe angesichts der Probleme, die G8 bei so manchem Schüler verursache, in der Tat die Absicht, dort wo es gewünscht wird, G9 parallel zuzulassen. Entscheidend sei hier der Wunsch von Eltern, Schulen und Schulträger. Überhaupt solle sich der Politikstil der neuen Landesregierung von der alten besonders dadurch unterscheiden, dass mehr Transparenz geschaffen und die Menschen im Lande „mitgenommen“ werden.

Im Bereich Arbeit, Soziales und Umwelt wolle die neue Landesregierung bei öffentlichen Ausschreibungen nur noch Firmen berücksichtigt wissen, die Tariflöhne bezahlen. Den SPD-Ministern in der Landesregierung sei klar, dass Baden-Württemberg ein starkes wirtschaftliches Standbein bei den Autoherstellern und deren Zulieferbetrieben habe. Man habe durchaus die Absicht, diesen Sektor der Wirtschaft zu unterstützen. Ein Märchen sei es, wenn aus Äußerungen des neuen Ministerpräsidenten herausgelesen werde, diesen Wirtschaftszweig abzuwürgen. Bei der Energieerzeugung wolle die neue Landesregierung ihren Beitrag zum Ausbau regenerativer Energien wie der Windkraft leisten. Dies alles aber nicht „sofortig“ sondern überlegt und in verträglicher Manier.
Nach reger Diskussion dankte der Ortsverein Rita Haller Haid für ihr Kommen und vereinbarte, die neue Kultusministerin, Gabriele Warminski-Leitheußer( SPD ) zum Thema Bildung und den neuen Justizminister Rainer Stickelberger( SPD ) zum Thema Bau einer Justizvollzugsanstalt im Raum Rottweil einzuladen.

SPD-Fraktion im Gemeinderat

Die SPD+FFR-Fraktion im Rottweiler Gemeinderat trifft  Montag, 14.04. 2024 um 18 Uhr im 3. Stock des Neuen Rathauses. Es werden die Themen der gemeinsamen Sitzung von KSV und UBV am Mittwoch, 17.04. besprochen.

 

 


 

 

 

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SPD Fraktion zur Kiga-Gebührenfreiheit

In all unseren Haushaltsreden und in sämtlichen Stellungnahmen zu Kindergartengebührenerhöhungen hat die SPD-Fraktion stets ihr Bedauern ausgedrückt, dass im Gegensatz zu den Schulen – und auch Universitäten- Kindergärten nicht gebührenfrei sind. Unsere Fraktion hat dies bedauert auch in der Zeit, in der die SPD in Baden-Württemberg in der Regierung war und kein solcher Versuch, wie er jetzt unternommen wird, sichtbar geworden war. Gebührenfreiheit der Kindergärten wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Sie würde jenen Kindergartenjahren, die von allen Seiten als wichtige Vorstufe im Übergang zur Grundschulzeit angesehen werden, auch den entsprechenden Status verleihen, was z.B. im Hinblick auf Unterschiede im Sprachvermögen von Kindern mit Migrationshintergrund von Bedeutung wäre. Natürlich muss Taktung – gleich vollständige Gebührenfreiheit oder in Schritten -  und Finanzierung einer solchen Maßnahme erörtert werden, aber Rheinland-Pfalz zeigt, dass eine landesfinanzierte Gebührenfreiheit möglich ist. Der Einwand, hiervon profitierten dann auch die Reichen, die solche Gebühren gut schultern könnten, ist so alt wie schlecht: Zum einen wäre eine einkommensabhängige Gebührenfreiheit mit enormem Verwaltungsaufwand verbunden, zum anderen ist ein vergleichbarer Einwand schon in den 50er Jahren bei der Abschaffung des Schulgelds erhoben worden, das dann bei uns deswegen entfiel, weil jahrelang die damalige DDR ständig spöttisch auf die klassenunterschiedszementierenden Gebühren für die weiterführenden Schulen in der Bundesrepublik hinweisen konnte. Ebenso hat die Einführung der Lehrmittelfreiheit an unseren Schulen nicht selten das gleiche Argument getroffen und es wurde eine einkommensabhängige Differenzierung vorgeschlagen. Klügere Köpfe in Schulleitung, Stadtverwaltung und kommunalpolitischen Gremien haben dann zu Recht auf die diskriminierende Wirkung solcher Differenzierung hingewiesen. Auch die Abschaffung der Studiengebühren an Baden-Württembergischen Universitäten vor ca. 5 Jahren liefert ein weiteres Argument für die Beseitigung der Kindergartengebühren: Es ist ungerecht, Gebührenfreiheit im oberen Teil des Bildungssystems für eine privilegierte Gruppe der Bevölkerung herzustellen, aber im unteren Teil des Bildungssystems – und dazu gehört der Kindergarten mittlerweile -  der für alle da ist, die Hand aufzuhalten. Alsdann  wird der Gebührenfreiheit, die in unseren Augen ein stückweit mehr soziale Gerechtigkeit schaffen könnte, mit dem Argument begegnet, sie sei nicht finanzierbar. Rheinland-Pfalz beweist das Gegenteil. Also in Kürze: Landesfinanzierte Gebührenfreiheit unserer Kindergärten ist richtig, wichtig, finanzierbar und seit Jahren auf der Agenda der SPD-Gemeinderatsfraktion.